Ulrich Werwigk - Interview mit einem engagierten Gemeindemitglied

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Ulrich Werwigk engagiert sich seit einiger Zeit in unserer Gemeinde. Tina Auracher hat ihn in einem Interview zu seinem Engagement befragt.

Auracher:
Seit rund einem Jahr ist Karsten Schaller Missionspfarrer in unserem Dekanat. Im Juli bricht er zu seiner ersten Reise in unser Partnerdekanat Makambako in Tansania auf. Unser Vertrauensmann Gerhard Eber und Sie werden ihn bei dieser Reise begleiten. Wie kam es zu diesem Entschluss? Wie lange werden Sie unterwegs sein und was ist konkret schon geplant?

Werwigk:
Wir sind fast 3 Wochen in der Region von Ikwete, das zum Dekanat Makambako gehört, unterwegs. Wir werden Ikwete und Pfarrer Kitaponda besuchen und dort den zweiten Teil unseres Beitrages aus Oberhaching zur Finanzierung des Kindergartens übergeben. Es geht hier vor allem darum, durch den Kindergarten den Eltern die Gelegenheit zu geben, ihre Kinder gut betreut zu wissen, während sie ihrer Feldarbeit nachgehen. Bisher obliegt die Betreuung der kleineren Kinder meist den älteren Geschwistern. Diese werden hierdurch oft am Schulbesuch gehindert. Die Schulausbildung der Jugendlichen in Ikwete ist im Weiteren eines der wesentlichen Projekte, die unsere Kirchengemeinde unterstützt. Das wollen wir uns anschauen und dabei natürlich mit den Menschen in Ikwete zusammen kommen, sie in ihrem Alltag erleben und gemeinsam Gottesdienst feiern. Wie manches im Leben ist es vielleicht auch ein bisschen Zufall. Ich bin seit mehr als 1 ½ Jahren mit Karsten im Gespräch über eine Mitarbeit in der Gemeinde, und da hat sich für mich Anfang des letzten Jahres die Mitarbeit im Partnerschaftsausschuss angeboten. Von Elvira Schymkowitz und Julian Emmert und ihren begeisterten Berichten aus Ikwete und Tansania wurde ich dann angesteckt. So kam es zu dem Entschluss, zusammen mit Karsten und Gerhard 2014 nach Tansania zu reisen.

Auracher:
Haben Sie eine Vorstellung davon, was Sie dort erwartet?

Werwigk:
Ich war vor mehr als 25 Jahren im Zuge einer wissenschaftlichen Arbeit für einen Monat in Nigeria. Gemeinsam mit meiner Frau habe ich dort verschiedene Universitäten besucht, und wir waren in unterschiedlichsten Verhältnissen aufgenommen worden. Ich habe da keine zu großen Erwartungen und Ansprüche an Unterkunft und sanitäre Verhältnisse. Beeindruckend war für mich vielmehr die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen, ihre Begeisterung für das Leben und den christlichen Glauben, wie wir es damals besonders in einer dänischen Missionsstation erleben durften.

Auracher:
Werden Sie die ganze Zeit in Ikwete verbringen, oder werden Sie auch andere Projekte besuchen?

Werwigk:
Karsten vertritt als Missionspfarrer natürlich das gesamte Dekanat München Ost und Süd-Ost, und für ihn ist ein wesentliches Ziel, auch den Kontakt zum Dekan von Makambako, Wallace Lupenza, zu vertiefen. Wir werden dadurch auch andere Gemeinden in der Gegend von Makambako kennen lernen und die Schule Emmaberg besuchen. – Da gibt es verschiedenste Initiativen der Kirchengemeinden unseres Dekanats, die jeweils ein großes Engagement für unsere tansanischen Partner zeigen. Einen kleinen Eindruck von den Projekten und ihrer Vielfältigkeit konnte ich bei den Missionstagen im Januar in Petershausen bekommen. Ich bin gespannt, dies vor Ort noch direkter zu erleben.

Auracher:
Wie wollen Sie im Land reisen? Sprechen Sie die Landessprache?

Werwigk:
Elvira und Julian haben uns zum Reisen bereits verschiedene Tipps gegeben. Das ist sehr hilfreich. Und der Dekan Wallace Lupenza aus Makambako hat angeboten, uns in Daressalam abzuholen. Das sind immerhin ca. 600 km nach Makambako über zum Teil abenteuerliche Straßen, wie mir gesagt wurde. Ich bin sehr gespannt. Bei der Landessprache Kisuaheli wird uns Elvira wohl noch ein bisschen schulen, damit wir zumindest Grundkenntnisse haben, um mit den Menschen in unserer Partnergemeinde leichter in Kontakt zu kommen.

Auracher:
Was ist Ihre ganz persönliche Erwartung an diese Reise?

Werwigk:
Für mich ist das Wichtigste, dass wir die Menschen vor allem in unserer Partnergemeinde Ikwete, aber auch in Makambako und den anderen Gemeinden, die wir besuchen werden, erleben und deren Themen, die sie im Alltag beschäftigen und wo wir als Kirche unterstützen können, kennen lernen. Ich freue mich daher, diese Reise gemeinsam mit Karsten und Gerhard machen zu können, und hoffe, wir können da als bayrische evangelisch-lutherische Landeskirche einen Beitrag für unsere tansanischen Partner leisten.