Jubiläumskonzert mix'n free

Zum 10-jährigen Bestehen von mix’n free

Helga Schmetzer (Leiterin): Am 26. Januar 2005 traf sich unser damaliges Chörli zum ersten Mal. Zusammen mit Waltraut Schneider als Pianistin probten wir zu sechst mit Flöte, Gitarre und Percussion (The Rose, I like the Flowers und Oh Happy Day).

Afra McGlaun: Am 17. September 2005 traten wir zum ersten Mal als 13-köpfiges Ensemble auf bei der Einweihung des Oberhachinger Bio G'wölbs und präsentierten als allerersten Song Somebody’s Knocking at Your Door.

Bernhard Schweiger (Leiter der Familiengottesdienstformation): Fast zeitgleich fragten im nächsten Jahr die evangelische Kirche Zum Guten Hirten und der katholische Pfarrverband, ob wir familiennahe Gottesdienste gestalten könnten. Das Chörli wollte sich weder musikalisch noch konfessionell festlegen und wurde somit zum ersten anerkannten ökumenischen Chor im Umkreis Münchens.

Helga: Allmählich entstand ein sehr buntes Repertoire an Liedern. Unsere Bandbreite reicht von Pop über Gospel, sakrale Musik, afrikanische Songs zu Jazz und Klassik, jeweils individuell arrangiert. Etwas Außergewöhnliches ist die Vielzahl an Instrumenten, die ich in meine Chorstücke einbauen kann. Meine Arrangements entwickeln wir in den Proben als „singende Band mit Orchester“ kreativ weiter. Eine spezielle Note bekommt unser Ensemble außerdem durch die hohe Professionalität einiger Mitglieder, wie der (E-) Gitarrenlehrerin Susanne Graf.

Waltraut Schneider: Eine echte Besonderheit unserer Stücke ist die stilistische Vielseitigkeit: Wir haben ‚Crossover‘-Stücke im Repertoire, die Gregorianik mit Gospel kombinieren, Klassisches mit Rap oder afrikanische Songs mit Vocal-Percussion. Manchmal soll ich ein Stück als Reggae, als Bossa Nova, Calypso, bluesig, swingig, rockig, funkig oder als Ballade intonieren - für mich als klassisch ausgebildete Klavierspielerin eine spannende Herausforderung.

Helga: …die du sehr professionell meisterst! Somit passt unser Programm perfekt zu unserem Namen mix’n free, den unsere US-münchnerische Lied- und Programmtexterin Afra prägnant fürs Chörli aussuchte.

Unsere Vielseitigkeit wirkt sich natürlich auch auf unsere Auftritte aus. Wir sind kein Gospelchor und singen Gospelhochzeiten, wir sind kein klassischer Kirchenchor, musizieren aber Bach und Mendelssohn zusammen mit unserem Kirchenchor zugunsten der Orgelsanierung. Wir haben ökumenische Maiandachten, Betriebsweihnachtsfeiern, afrikanische Partnerschaftsgottesdienste oder Einweihungsfeiern wie im Palliativzentrum Oberhaching gestaltet. Nächstes Jahr versuchen wir uns in einem Doppelkonzert mit dem Akkordeonorchester Quetschenweiber.

Bernhard: Unsere Familiengottesdienstformation, bei der Kinder mitwirken, hat neben Michael-Jackson-Songs viele Taizé-Lieder und neues geistliches Liedgut von Kathy Stimmer bis John Rutter im Repertoire.

Michael und Bernhard: Wir haben inzwischen ein paar wirkliche Highlights erlebt. Dazu gehören unsere Chortourneen nach Rummelsberg (Jubiläum der dortigen evangelischen Bildungsstätte) oder die Konzertfahrt zum befreundeten FABI-Frauenchor nach Stade. Wir durften ein gemeinsames Konzert mit der Jazzsängerin Sarah Kaiser und ihrer Band im Forstnersaal geben sowie Doppelkonzerte mit den preisgekrönten afrikanischen OSUMARES und dem ebenfalls preisgekrönten Gospelchor 'reaching heaven'. Ein emotionales Highlight war die Gestaltung des Festgottesdienstes im Guten Hirten während des ökumenischen Kirchentages. Im Jahr bestreiten wir circa acht Gottesdienste und zwei bis vier größere Auftritte oder Konzerte.

Helga: Besondere Momente sind auch die Feedbacks nach Konzerten: Wenn die Frau eines Rollstuhlfahrers ihren Dank ausspricht für unsere Lieder, die ihr Zuversicht und Mut geben. Das zeigt die starke Verbindung zwischen Musik und Emotionen, die uns immer wieder gelingt. So gibt es nicht nur bei Hochzeiten, sondern auch mal in einer Probe Tränen der Rührung.

Michael: Während Auftritten erleben wir oft eine starke Gemeinschaft und sind anschließend wie „high“. Der Chor ist sehr freundschaftlich verbunden und steht auch privat zusammen.

Bernhard: Es gibt auch Kurioses zu berichten, z. B. von einem während des Trommelns in sich zusammensinkenden Djembenständer, der die Trommlerin beim Konzert mit in die Knie zwang, ein von Chor-Handyklängen untermaltes Gospel-Vaterunser und ein von uns umgefahrener Baum auf dem Kirchengelände der Gastgeber.

Wenn ich in die Zukunft blicke, wünsche ich mir als Leiter der Familiengottesdienstformation, dass uns der Elan und die Kreativität erhalten bleiben, neue Lieder in vielen Variationen gemeinsam zu erarbeiten. Schön wäre natürlich auch, diesen Schwung in die Familiengottesdienstformation mitzunehmen.

Helga: Spenden aus Konzerten gehen immer zu einem Teil an soziale Projekte. Den anderen Teil verwenden wir für unsere musikalische Fortbildung, z. B. für professionelle Coaches oder für meine momentane Ausbildung zur Band-, Pop- und Gospelchorleiterin beim Popularmusikverband. Eines meiner Anliegen ist, neben Familie und Beruf die Verbesserung des musikalischen Niveaus nicht aus den Augen zu verlieren. Derzeit würden wir zur Verstärkung gerne ein paar singende und/oder instrumentierende Männer mit aufnehmen.

Helga und Bernhard: Am allerwichtigsten ist für uns, dass wir all das weiterhin in einer so guten Chorgemeinschaft tun. Wir möchten uns an der Stelle auch bei unseren katholischen und evangelischen Pfarrern, dem Kirchenvorstand, der Kirchenverwaltung und natürlich auch bei unserer Gemeinde für alle Unterstützung bedanken.

 

Auftritte von mix'n free (siehe auch www.mixnfree.de):

Sonntag, 4. Oktober 2015, 10 Uhr: Erntedankgottesdienst der Gesamtformation im Guten Hirten in Oberhaching gemeinsam mit dem Kinderchor Chorkids

Samstag, 21. November 2015, 18 Uhr: Großes Jubiläumskonzert im Pfarrsaal von St. Stephan, Oberhaching

Samstag, 16. April 2016: Doppelkonzert mit den 'Quetschenweibern'