Einmalige Konfirmation: Die Stationen-Konfirmation
Not macht erfinderisch! Entstanden ist die Stationen-Konfirmation zur Corona-Zeit, als sich keine großen Gruppen treffen durften und große Festgottesdienste mit 100 Personen undenkbar waren. Den Konfis war wichtig, mit der Familie und Verwandtschaft zu feiern und dieser Wunsch wurde mit der Stationen-Konfirmation möglich: Eine neue Form war geboren, die es so noch nicht gab und insofern etwas ganz Besonderes war.
In Arbeitsgruppen unserer Landeskirche kam schon mal der Gedanke, statt eines großen Gottesdienstes bei der Konfirmation miteinander eine Art Stationen-Weg zu begehen. Dieses Modell wurde auf Oberhaching zugeschnitten. Konfirmation heißt ja, sich für einen bestimmten Weg des Lebens zu entscheiden, aber auch Stärkung für diesen Weg zu bekommen. So wird uns auch das Weg-Motiv begleiten und wir laden Sie ein, sich bei der Konfirmation nun selbst zusammen mit Ihrer (Groß-)Familie und dem Konfirmand/der Konfirmandin auf einen Weg zu machen, der über verschiedene Stationen rund ums Gemeindezentrum führen wird.
Konkret heißt das: Jede Familie startet im Abstand von 15 Minuten um eine festgelegte Uhrzeit vor dem Gemeindehaus. Der Weg führt dann von Station zu Station. Jede Station ist Teil des Gottesdienstes. Es ist ein Team von Kirchenvorstehern und -vorsteherinnen, Tutoren und Tutorinnen sowie Liturgen und Liturginnen vor Ort, das jede Station dann auch zu einem besonderen Erlebnis werden lässt, bis der Weg schließlich in die Kirche zur Segnung selber führt. Insgesamt wird jede Familie dabei ca. eine Stunde unterwegs sein.
Die Stationen im Einzelnen:
Treffpunkt im Empfangs-Zelt/Pavillon vor der A12 – man wird von einem Mitglied des Kirchenvorstands begrüßt, ein Gebet wird gesprochen und in den Konfi-Weg eingeführt. Alle 15 Minuten startete eine andere Familie; dann geht der Weg durch den Gemeindehausgarten in den Clubraum.
1. Clubraum
Am Anfang eines Weges – an dieser ersten Station wird zurückgeblickt, hier wird die Ich-Perle vorgelesen, die jeder Konfi gestaltet hat.
Dann geht der Weg durch die Clubraum-Tür ins Treppenhaus und die Stufen hinunter in den Keller.
2. UG Gemeindehaus
Jeder Weg braucht „Wegweiser“ – es werden Visitenkarten mit dem Namen des Konfirmanden und dem jeweiligen Konfi-Spruch verteilt, der zusammen laut vorgelesen wird. Das Vater Unser wird gebetet und jeder Konfi bekommt das Konfi-Kreuz umgehängt.
Danach geht der Weg ins Freie, um das Gemeindehaus herum und die Treppe hinauf in den Gemeindesaal.
3. Gemeindesaal
Jeder Weg braucht Entscheidungen – jeder Konfi liest sein selbst geschriebenes Glaubensbekenntnis vor. Das allgemeine Glaubensbekenntnis wird zusammen gesprochen.
Durch die große Gemeindehaustür ging der Weg dann rüber in die Kirche.
4. Kirche Zum Guten Hirten
Bei dieser letzten Station wird darüber gesprochen, dass begleitete Wege sich leichter gehen. Gott begleitet uns. Die Konfirmationsfrage wird gestellt und der Segen gesprochen.
Dann geht es zum Ausgang und vor die Kirchenfahne für Familienfotos zum Abschluss.
Die Konfirmanden und Konfirmandinnen haben diese Form der Stationen-Konfirmation als ganz Besonders erfahren. „Unvergesslich“ empfanden es viele, da es um die jungen Menschen ganz persönlich geht, und sie haben erfahren, wie schön es ist, Menschen aus Familie und Verwandtschaft bei sich und um sich zu haben, die einen begleiten.
Wissenswertes rund um die Konfirmation
„Die Eltern entscheiden, ob man getauft wird. Aber man selbst entscheidet, ob man konfirmiert werden soll.“ Anna, 13, aus München auf die Frage, was Konfirmation für sie bedeutet.
Eigene Entscheidungen zu treffen – das gehört dazu, wenn Menschen erwachsen werden. In der Kirche ist der Startpunkt für das Erwachsensein die Konfirmation. In der Konfirmation bestärken die Jugendlichen selbst, dass sie zu unserer Kirche gehören wollen. Zum ersten Mal sagen sie selbst "Ja" zum christlichen Glauben. Darum wird dieser Tag groß gefeiert.
Es ist wichtig, sich mit den Inhalten unseres Glaubens auseinanderzusetzen, um die Entscheidung dann auch wirklich treffen zu können. Dafür gibt es den Konfikurs.
Wer nimmt am Konfikurs teil?
Alle Jugendlichen, die sich dafür entscheiden.
Muss man getauft sein?
Nein. Wir freuen uns auch über Nicht-Getaufte, die sich im Konfikurs mit den Themen Glauben und Religion auseinandersetzen möchten. Die Entscheidung für oder gegen eine Taufe ergibt sich dann im Laufe des Kurses. Auch Getaufte müssen erst im Laufe des Kurses eine Entscheidung treffen, ob sie konfirmiert werden wollen oder nicht.
Wo kommen die Konfis her?
In der Regel sind es Oberhachinger. Sie sind evangelisch und gehören zu unserer Gemeinde. Manchmal sind im Kurs auch Jugendliche, die in Oberhaching zur Schule gehen und woanders wohnen.
Wie alt sind die Konfis?
Das klassische Konfirmandenalter liegt bei 13 zu Beginn des Kurses und 14 zum Zeitpunkt der Konfirmation, meistens sind die Konfis in der 8. Klasse.
Wie lang dauert der Konfikurs?
In unserer evangelischen Gemeinde Zum Guten Hirten in Oberhaching beginnt der Konfikurs mit einem Konficamp im Juli, bei dem 9 Gemeinden unserer Region teilnehmen. Das sind dann 300 Konfis auf einem großen Zeltplatz in Thalmässing. Der Kurs endet mit der Konfirmation im Mai des darauffolgenden Jahres. Also dauert der Kurs ungefähr ein Jahr. Wir haben - mit Ausnahmen - wöchentliche Treffen. Während der Schulferien finden sie nicht statt.
Muss ich jedes Mal kommen?
Weil wir wissen, dass Jugendliche heute durch Schule und verschiedene Aktivitäten in hohem Maße gefordert sind, führen wir eine zeitgemäße und abwechslungsreiche Konfirmandenarbeit durch. Um die Gemeinschaft zu erleben, den Anschluss nicht zu verpassen und die Themen fundiert diskutieren zu können, ist es sinnvoll, jede Woche zu kommen.
Was ist das Ziel des Konfikurses?
Uns ist es wichtig zu vermitteln, dass Glaube eine tragfähige Basis des Lebens ist und unsere Gemeinde ein Raum der Geborgenheit und Freiheit. Wir möchten euch die Freude weitergeben, die wir selber erfahren haben. Für uns ist der Glaube eine Sprache, die hilft, Sachen auszudrücken, die sonst nicht so leicht zu erklären sind. Weil man Gefühle, seine Wünsche und Träume, aber auch, was einem als Last auf dem Herzen liegt, in dieser Sprache sagen kann. Vielleicht ist das ein bisschen so wie mit dem Vater Unser: Manchmal hat man eigene Worte im Gebet und manchmal braucht man Worte, die andere schon formuliert haben und die perfekt passen.
Wie melde ich mich an?
Wir schreiben alle evangelischen Jugendlichen in Oberhaching an, die 12 oder 13 sind. Diesen Brief mit Anmeldeformular und Terminliste erhalten die Familien ungefähr Mitte Mai und können sich dann anmelden. Wer nicht evangelisch ist und trotzdem teilnehmen möchte, ruft einfach im Pfarramt an und erhält die Unterlagen: 089.613 1781, gerne auch per Mail: pfarramt.oberhaching@elkb.de